Rapunzel ist ein Märchen der Gebrüder Grimm. Das Märchen handelt von einem schönen Mädchen, das von einer Hexe in einem Turm eingeschlossen wird und einen Prinzen trifft.
In einem Häuslein lebt ein Ehepaar und wünscht sich sehnlichst ein Kind. In ihrem Hinterhaus gibt es ein kleines Fenster, aus dem man einen prächtigen Blumen- und Kräutergarten sehen kann. Der Garten allerdings ist umgeben von einer hohen Mauer. Er gehört einer Zauberin und niemand wagt es, den Garten zu betreten. Eines Tages betrachtet die Frau den Garten durch das Fenster und verspürt große Lust auf die Rapunzeln, die im Garten wachsen. Sie sagt ihrem Mann, sie werde sterben, wenn sie die Rapunzeln nicht zu essen bekäme. In der Dämmerung wagt sich der Mann in den Garten und nimmt einige Rapunzeln für seine Frau mit. Doch der Appetit der Frau auf die Rapunzeln wird nur noch größer und so betritt der Mann erneut den Garten der Zauberin. Er erschrickt dieses Mal aber gewaltig, da ihn die Zauberin schon dort erwartet. Die Zauberin verspricht dem Mann alle Rapunzeln aus ihrem Garten. Allerdings fordert sie von ihm dafür das erste Kind, das seine Frau gebären wird. In seiner Angst stimmt der Ehemann zu.
Als das ersehnte Kind geboren wird, holt sich die Zauberin das Kind und nennt es Rapunzel. Rapunzel wächst zum schönsten Kind unter der Sonne heran. Mit zwölf Jahren schließt die Zauberin es in einen Turm ein. Wenn die Zauberin in den Turm möchte, so befiehlt sie Rapunzel ihre langen, goldenen Haare aus dem Fenster zu hängen, sodass sie daran heraufklettern kann.
Um die Langeweile über den Tag zu vertreiben, singt Rapunzel mit einer wunderschönen Stimme. Eines Tages hält dieser Gesang einen vorbeireitenden Königssohn auf. Ihn berührt Rapunzels schöner Gesang so sehr, dass er täglich vor ihrem Turm ihrem Gesang zuhört. Eines Tages sieht er, wie die Zauberin Rapunzel darum bittet ihr Haar herunterzulassen. So probiert er es am Abend aus und gelingt in den Turm. Rapunzel erschrickt gewaltig. Doch dann fängt der Königssohn an sich nett mit ihr zu unterhalten und fragt, ob sie ihn heiraten will. Da Rapunzel aber nicht so einfach aus dem Turm flüchten kann, verabreden sie einen Plan: Der Königssohn wird bei jedem Besuch ein Stück Seide mitbringen und Rapunzel daraus eine Leiter flechten. Mit dieser Leiter möchte Rapunzel aus dem Turm entkommen.
Einmal als die Zauberin Rapunzel besucht, verrät Rapunzel versehentlich, dass der Königssohn sie besuchen kommt. Die Zauberin schneidet Rapunzel darauf die Haare ab und bringt sie in eine Wüste, in der sie einsam verderben soll.
Als der Königssohn am nächsten Tag zum Turm reitet und Rapunzel darum bittet ihr Haar herunterzulassen, so nimmt die Zauberin die abgeschnittenen Haare und lässt ihn hinauf. Als er im Turm auf die Zauberin stößt, verflucht sie ihn. Aus Verzweiflung springt er aus dem Turm. Beim Aufprall auf dem Boden stechen ihm die Dornenbüsche um den Turm die Augen aus. So irrt er eine lange Zeit im Wald herum, bis er in die Wüste kommt. Eines Tages hört er in der Wüste den Gesang von Rapunzel und folgt ihm. Als Rapunzel ihn sieht, fällt sie ihm weinend in die Arme. Zwei ihrer Tränen tropfen in sein Gesicht und bringen dem Königssohn sein Augenlicht zurück. Beide kehren gemeinsam in das Königreich des Prinzen zurück und leben dort glücklich zusammen.
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